Aigen, Steiermark

Kirche in Aigen

1990-92
1985 Wettbewerb 1.Preis

Das Grundstück ist ein freier Platz in der Mitte des Ortes, vom Dorfplatz durch einen Bachlauf getrennt. Nach Norden begrenzt ein Felsrücken das Grundstück, im Süden führt die Landesstraße vorbei, die den Ort durchquert. Ein Kiesweg mit alten Obstbäumen führt von der Straße zur Kirche. Drei schmale Stege, Konstruktionen aus rostfreiem Stahl und Eichenholz, queren den Bachlauf und verbinden Dorfplatz und Kirchplatz. Der Kirchplatz liegt zwischen der Kirche, dem freistehenden Kirchturm und dem zweistöckigen Pastoralhaus. Der Grundriss der Kirche entspricht einem ungleichen Vieleck mit festen Mauern nach Norden und nach Osten und farbigen Glaswänden nach Süden und Westen. Hinter den Betonwänden liegen die Sakristei und ein Raum für Gespräche. Eine Wand ist zweischalig und enthält den Aufstieg in das Dach, den Beichtraum und die Nische für die Orgel. Der Kirchenraum ist abgesenkt, der Altarraum leicht erhöht.

Dem Altar gegenüber an der Westfassade der Kirche befindet sich das Chorpodest. Ein gebauchtes, hölzernes Dach schließt den Kirchenraum nach oben und überdeckt einen Teil des Kirchplatzes. Den Dachrand bilden breite, weiß lackierte Stahlblechkassetten, die die konstruktive Verbindung zwischen den Holzträgern und den Stahlstützen herstellen. Das Dach ist begrünt und wird an seinem Tiefpunkt in den vorbei fließenden Bach entwässert. Das würfelförmige Pastoralhaus ist eine Stahlkonstruktion mit Fassaden aus Lärchenholz und Glas. Der Campanile ist seiner Grundrissform nach ein verzogenes Viereck. Er ist 32 m hoch, mit einem breiten Sockelgeschoss und einer Glockenstube an seinem oberen Ende. Sein Stahltragwerk ist mit Glastafeln verkleidet, die punktweise und elastisch befestigt sind.